Ethohydraulische Versuche (Fischversuche)

Im Zuge von ethohydraulischen Versuchen („Fischversuchen“) konnte die Fischschutzwirkung des FishProtectors nachgewiesen werden. Die Versuche wurden in der Versuchsanlage der Universität für Bodenkultur (BOKU Wien) in Lunz am See durchgeführt. Das Layout der Versuchsrinne ist in Abb.1 ersichtlich. In einer drei Meter breiten Rinne wurden zuvor mit Sendern ausgestattete Wildfische (Aitel, Forellen und Äschen) mit dem FishProtector und einem seitlich angeordneten Bypass konfrontiert. Das Verhalten der Fische am FishProtector wurde dokumentiert und kategorisch ausgewertet. Neben den Versuchen mit elektrischen Feldern verschiedener Ausdehnung wurden auch Kontrollversuche ohne Strom durchgeführt, welche der Schutzwirkung des FishProtectors gegenübergestellt wurden. Die Größe des elektrischen Feldes ergibt sich dabei aus dem Seilabstand und der Polarisation der Seile (Kathode/Anode).

Abb. 1: Versuchssetup der BOKU Wien in Lunz am See
Abb. 1: Versuchssetup der BOKU Wien in Lunz am See

Während bei den Versuchen ohne elektrisches Feld ein Großteil der Fische den Rechen passierte, zeigten die Versuche mit Strom eine sehr gute Fischschutzwirkung. Die Fischschutzwirkung begründet sich dabei auf dem Verhalten der Fische in Zusammenhang mit der hybriden Barriere FishProtector. Sowohl die mechanische Barriere, als auch die Verhaltensbarriere sind maßgebend für die Fischschutzwirkung. Die Wirkung des elektrischen Feldes ist dabei abhängig von der Größe der elektrischen Spannung und der Anordnung der Anoden bzw. Kathoden. Deutlich zu erkennen ist diese in der kontrollierten Fluchtreaktion der Fische. Videoaufnahmen (siehe Links unten) belegen dabei die verhaltensbiologische Wirkung des Impulsfeldes auf die Fische eindrucksvoll.

Fischschutzraten bis zu 100% konnten in den ethohydraulischen Versuchen für lichte Weiten bis zu 60 mm nachgewiesen werden. Die Fischschutzeffizienz des Systems ist dabei indirekt proportional zur Anzahl der Rechendurchgänge. In Abb. 2 wird die Anzahl der Rechendurchgänge für Kontrollversuche und für Versuche mit kleinem und großem elektrischen Feld bei je 30 und 60 mm Seilabstand verglichen.

 

In weiteren Versuchen wurden Aale eingesetzt . Auch hier konnte der Scheucheffekt, der vom FishProtector ausgeht, sehr klar dokumentiert werden [1].

Abb. 2: Vergleich der Rechendurchgänge für die verschiedenen Setups
Abb. 2: Vergleich der Rechendurchgänge für die verschiedenen Setups

Folgende Videos zeigen das Fischverhalten am FishProtector im Zuge der Versuche im Freilandlabor in Lunz am See.


Literaturverzeichnis:

[1]

 

B. Brinkmeier, H. Böttcher, R. Tutzer und M. Aufleger, „Der Elektro-Seilrechen - Ein hybrides Fischschutzsystem für Wasserkraftanlagen,“ Wasserkraft & Energie, 2018.